Waldorfschulen gibt es seit 100 Jahren und sie haben sich weltweit entwickelt. Das gilt auch für die dort vermittelten Unterrichtsinhalte. Die Autorinnen und Autoren dieser Publikation thematisieren in ihren Beiträgen die akademische Auseinandersetzung mit den wissenschaftlichen Disziplinen, die in Waldorfschulen als Fächer unterrichtet werden – mit einem Schwerpunkt auf der Oberstufe. Grundlagen dafür sind einerseits die epistemologischen Anliegen von Anthroposophie und Waldorfpädagogik, ihre Weltorientierung und ihre Erkenntnismethodik. Andererseits liegt der Fokus der Auseinandersetzungen innerhalb der einzelnen fachlichen Disziplinen auf den jeweiligen methodologischen Prämissen und ihren Veränderungen – ein wissenschaftsgeschichtliches Moment. Daraus ergeben sich interessante Aspekte: Unterschiedliche und vergleichbare Weltsichten sowie gegensätzliche und verwandte Prozesse in der Erkenntnisbildung der wissenschaftlicher Fachrichtungen werden so exemplarisch erkennbar.